Erste Entwürfe für Kultur.Bus.Haltestellen im Salzkammergut
Mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 vor Augen beschäftigt man sich im Almtal aktuell intensiv mit dem Thema Bushaltestellen. Gemeinsam mit der HTBLA Hallstatt sollen im Agenda 21-Projekt "Kultur.Bus.Haltestellen" verschiedene Prototypen für die nachhaltige Sanierung von in die Jahre gekommenen Betonbushaltestellen entwickelt werden.
Fast schon archetypisch, aber dennoch völlig unbeachtet, unverwüstlich und nicht unbedingt liebgewonnen prägen die Waschbetonobjekte als Form der Kleinarchitektur das Bild des öffentlichen Verkehrs weit über das Salzkammergut hinaus. Dabei kommt der Bushaltestelle im öffentlichen Verkehr eine besondere Stellung zu. Sie ist nicht nur die Visitenkarte für den öffentlichen Verkehr, sondern auch Schnittstelle für Einheimische und TouristInnen beim Umstieg von oder zu PKW, Taxi oder Fahrrad oder dem Fußweg und erfüllt darüber hinaus oft auch die Funktion eines sozialen Aufenthaltsorts im öffentlichen Raum. Eine modern gestaltete Bushaltestelle könnte in Zukunft auch viele zusätzliche Funktionen übernehmen, die den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen kann.
Ein Team von Schülerinnen und Schülern aus den HTL-Zweigen „Innenarchitektur“ und „Restauriertechnik“ beschäftigt sich im Rahmen ihrer Diplomarbeiten mit der Sanierung, dem Aus- und Umbau, aber auch mit dem Neubau der Buswartehäuschen. Verschiedene Möglichkeiten der funktionalen und ästhetischen Attraktivierung werden skizziert und in Modellen veranschaulicht.
Mittlerweile sind die Schülerinnen und Schüler des Projektteams mitten in der spannenden Entwurfsphase. Mögliche Lösungsansätze in den verschiedenen Bereichen des Projektes werden durchgespielt. Es ist eine tolle Chance, hier wirklich die eigene Umwelt mitgestalten zu können. Man spürt dabei auch in gewisser Weise die Verantwortung, die in jeder Entscheidung des Projektverlaufes liegt, welche die beiden Arbeitsgruppen sichtlich motiviert.
Ökologische, soziale und wirtschaftliche Impulse am Straßenrand
Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit stehen besonders im Fokus. Reparatur- und Sanierungskonzepte binden im Vergleich zu Abbruch und Neuerrichtung „graue Energie“, die in der Herstellung und Errichtung des Bestands aufgewendet wurde. Und auch soziale Bildungsprojekte aus der Region sind zudem als mögliche Fertigungspartner bereits in der Projektentwicklung mitgedacht. Regionale Wertschöpfung bei möglichst günstiger Kosteneffizienz sind außerdem wichtige Themen, vor allem in der Konkurrenz zu Standard-Modulsystemen aktueller Verkehrsinfrastrukturanbieter.
In den nächsten Monaten wird sich zeigen, wie viele GemeindevertreterInnen sich für dieses Konzept begeistern lassen werden, das Interesse ist aber bereits jetzt groß und das Projekt entwickelt sich vielversprechend. Im April 2022 werden die Ergebnisse der Diplomarbeiten dann zeigen, wie realitätsnahe und umsetzungsfertig sie wirklich sind und in wie vielen Gemeinden die Konzepte dann auch umgesetzt werden.
Infobroschüre Kultur.Bus.Haltestelle