Auswahlkärtchen für den Prozess Systemisches Konsensieren
News
Munderfing
10.12.2018

„Systemisches Konsensieren“ in Munderfing: Gemeinsam nachhaltige Entscheidungen finden

Munderfing hat ein Modellprojekt gestartet, bei dem es um die Frage geht, wie in der Gemeinde nachhaltige, von möglichst allen Beteiligten getragene Entscheidungen getroffen werden können. Die langjährige Agenda 21-Gemeinde sammelt damit Erfahrungen in der Anwendung der Methode "Systemisch Konsensieren". Sie hat diese Methode bereits am Projekt Bahnhofübergänge erfolgreich als Basis für den Gemeinderatsbeschluss in die Praxis umgesetzt.

Die klassische demokratische Mehrheits-Abstimmung, bei der die Mehrheit recht hat, führt oft dazu, dass die Überstimmten sich vom Thema oder der Gruppe abwenden und für die weitere Arbeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Um diese Personen und ihr Know‐how nicht zu verlieren, kann bei Entscheidungen die Methode des „Systemischen Konsensierens“ angewendet werden. Munderfing sammelt im Rahmen eines innovativen Agenda 21-Modellprojekts Erfahrungen im Systemischen Konsensieren. Eine professionelle Prozessbegleitung bringt das fachliche Know‐how zu dieser Methode ein.

Beim „Systemischen Konsensieren“ wird bei einer Abstimmung von den Beteiligten nicht die Zustimmung, sondern der Grad der Ablehnung einer Idee oder eines Lösungsvorschlags erfragt. Die Idee mit den geringsten Ablehnungswerten kommt einem Konsens am nächsten, an ihr wird weitergearbeitet. In einer oder mehreren Diskussionsrunden wird mit den TeilnehmerInnen über die Gründe der Ablehnung gesprochen und so kann durch konstruktives und kooperatives Verhalten eine noch größere Einigkeit erzielt werden. In Munderfing hat eine „Arbeitsgruppe Entscheidungsfindung“ dieses System für die Anwendung in der Gemeinde aufbereitet. Zur ersten praktischen Anwendung kam es bei der Entscheidung darüber, welche Bahnübergänge in der Gemeinde geschlossen werden sollten. Rund 50 BürgerInnen gaben eine systemisch konsensierte Entscheidungsempfehlung an den Gemeinderat ab. Die Gemeinde will so gemeinsam mit den BürgerInnen auch bei konfliktträchtigen Themen möglichst tragfähige Entscheidungen finden, die alle Bedürfnisse bestmöglich berücksichtigen. Diese Entscheidung über die Bahnübergänge wurde mithilfe der Methode "Systemisches Konsensieren" für den Gemeinderatsbeschluss vorbereitet.

RMOÖ‐Regionalmanagerin Stefanie Moser über die Vorteile dieses Verfahrens: „Systemisches Konsensieren ermöglicht durch das prozesshafte Herangehen, gemeinsam tragfähige und somit nachhaltige Entscheidungen zu finden, welche wiederum eine wesentliche Basis für erfolgreiche Bürgerbeteiligung sind.“

Gemeinde Munderfing

Weitere Artikel

Gruppenfoto mit 20 Personen, mit SDG-Würfeln in den Händen
18.03.2024

Co-Design Zukunft Vöcklabruck-Gmunden feiert Abschluss

17 engagierte AbsolventInnen, fünf Module mit geballtem Know-how für regionale und kommunale Gestaltungskompetenz und spannende Praxisprojekte. Das alles und noch viel mehr war der Lehrgang Co-Design Zukunft in der Region Vöcklabruck-Gmunden. Kürzlich wurden im Schloss Mondsee dafür die Lehrgangszertifikate feierlich überreicht.

Selfie mit vier Frauen und einem Mann
15.03.2024

Das Kleinstadtbiotop Vöcklabruck gewinnt den Feronia-Nachhaltigkeitspreis

In vier Kategorien wurde auch heuer wieder der Feronia-Nachhaltigkeitspreis von Oberbank, Land Oberösterreich und den OÖN vergeben. In der Kategorie "Vielfalt der Nachhaltigkeit" freut sich das innovative Stadtentwicklungsprojekt "Kleinstadtbiotop Vöcklabruck" über den Hauptpreis. Das Agenda.Zukunft - Netzwerk Oberösterreich gratuliert herzlich!
Versammlung, ca. 30 Personen hören einen Vortragenden
26.02.2024

Zukunft Ried – Projektinitiativen treffen Stadtrat

Sechs Projektinitiativen aus dem Agenda.Zukunft Beteiligungsprozess "Zukunft Ried" präsentierten kürzlich ihre Projekte, Ziele und Maßnahmenvorschläge vor den Mitgliedern des Stadtrates von Ried. Damit wurde eine Brücke für eine gut abgestimmte Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung gebaut.
Zwei Männer auf einer Bühne, vor RollUps stehend
21.02.2024

Pischelsdorf zieht erfolgreiche Agenda.Zukunft Bilanz

Die Mattigtal-Gemeinde Pischelsdorf startete Anfang 2020 mit einem Agenda.Zukunft-Basisprozess, der Impuls für zahlreiche Bürgerbeteiligungs- und Gemeindeprojekte war. Grund genug für ein Resümee. Beim gut besuchten Info-Abend wurde darüber informiert: Vom Dorfplatz über die Krabbelstube, von der Agri-PV-Anlage bis zum innovativen Wohnprojekt "PIDOs Wohn- und Lebensgarten".