"Klimastrategie 2030": Klimaschutz und Lebensqualität für Timelkam
In einem Agenda 21-Prozess entwickelte die Marktgemeinde Timelkam in den vergangenen Monaten eine lokale "Klimastrategie 2030", die künftig als Leitlinie für klimafreundliche Entscheidungen dient und Handlungsfelder, Entwicklungsziele und konkrete Maßnahmen beschreibt. Beim ersten Timelkamer Klimagipfel wurde die Strategie jetzt öffentlich präsentiert.
Der globale Klimawandel stellt ohne Zweifel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar und ist auch schon in vielen oberösterreichischen Gemeinden mehr als präsent. Zum einen sind auf der lokalen Ebene und im eigenen Lebensumfeld die Auswirkungen des Klimawandels schon oft spürbar: Kleinräumige Überflutungen in Folge von Starkregen, hitzebedingte Belastungen oder die Dauer von Trockenperioden nehmen auch in Oberösterreich zu. Zum anderen ist die Gemeinde aber auch jene Handlungsebene, auf der man gemeinsam mit den BürgerInnen aktiv maßgeschneiderte Maßnahmen für den Klimaschutz entwickeln und umsetzen kann. Ganz im Sinne der Agenda 21 wurde die Marktgemeinde Timelkam aktiv und erarbeitete gemeinsam mit BürgerInnen, den Wirtschaftstreibenden und anderen lokalen Initiativen eine eigene "Klimastrategie 2030". Das freute auch den anwesenden Klimalandesrat Stefan Kaineder, der in seiner Rede unter anderem auf die Bedeutung des Klimaschutz-Engagements auf lokaler Ebene hinwies.
„Wichtig ist uns, dass Klimaschutz nicht negativ behaftet ist, sondern dass er auch eine Chance ist, wertvolle Beiträge für mehr Lebensqualität der BürgerInnen und zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung zu leisten. Die Klimastrategie soll CO2-Sparen erstrebenswert, erleb- und machbar machen“Kernteamleiter Bernd Strohmaier
Corona-bedingt waren umfangreiche Präsenztreffen lange nicht möglich, die Marktgemeinde Timelkam ist dem aber auch durch innovative Online-Beteiligung zuvorgekommen. So wurden unter anderem auch junge Menschen in einem Online-Jugendrat und einer Umfrage in die Erarbeitung der Klimastrategie miteingebunden. Und auch die Online-Zukunftswerkstatt war mit fast 40 TeilnehmerInnen gut besucht. Eingebunden wurden auch wesentliche Player der Gemeinde wie Vertreter der Wirtschaft, Landwirtschaft, Verwaltung, Schulen, Pfarre, Vereine, um ein breites Meinungsbild zu erhalten.
Die Timelkamer Klimastrategie spricht vier Zielgruppen an: „Was können wir ALLE als BürgerInnen im Alltag für mehr Klimaschutz unternehmen? Aber auch die Marktgemeinde selbst, die Wirtschaft und die Landwirtschaft und die Vereine, Schulen oder auch die Pfarre sind aufgefordert, Maßnahmen aktiv umzusetzen.
Thematisch gibt es fünf inhaltliche Leitthemen innerhalb der Strategie, die jeweils mit Projektideen und konkreten Maßnehmen hinterlegt sind:
- Timelkamer Energiezukunft: Energieeffizienz, Energiesparen, Erneuerbare Energie
- Boden und Ressourcen: Bodenschutz, Biodiversität, Raumplanung, Klimawandelanpassung
- Klimafreundliche Mobilität: Geh- und Radwegeverkehr, Gemeinschaftliche Mobilität,…
- Ernährung und Konsum: GreenEvents, Regionale Wirtschaftskreisläufe, Müllvermeidung,…
- Enkeltaugliche Entscheidungen: Qualitätsmanagement und Evalierung, Entscheidungen auf Klimatauglichkeit prüfen
Erste Umsetzungen sind bereits am Start
Danach geht es um die Umsetzung verschiedener Initiativen. Ein Schwerpunkt ist beispielsweise dem Thema Photovoltaik gewidmet. Mit gemeinschaftlich organisierten Modellen (einer von BürgerInnen getragenen Genossenschaft) sollen in den nächsten Jahren möglichst viele öffentliche und private Dächer erneuerbaren Sonnenstrom liefern.
Die Gemeinde selbst hat beispielsweise mittels Energiemonitoring die öffentlichen Infrastrukturen und auch Pfarrgebäude bereits auf Klimatauglichkeit evaluiert.
Ein weiterer Schwerpunkt in Timelkam ist die nachhaltige Ausrichtung von Festen und Feiern. Das "Green Events - Konzept" soll künftig Standard bei zahlreichen Veranstaltungen wie Maibaumaufstellen, Feuerwehr-, Pfarrfest oder Konzerte werden. Veranstaltungen haben nicht nur einen hohen sozialen wie kulturellen Wert, zusätzlich berücksichtigen "Green Events" während der gesamten Organisation Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte: Sie achten besonders auf klimafreundliche Mobilität und Regionalität, schonende Ressourcennutzung und Abfallvermeidung. Ein passendes Konzept dafür, dass man in Timelkam künftig eben ganzheitlich für gutes Klima sorgen will.