Ansicht des Färberturms, in mitten herbstlicher Bäume
News
25 Jahre Agenda OÖ
Oberösterreich, Natternbach
16.05.2023

2004 - 2010: Das "100-Gemeinden-Programm"

Mit dem "100-Gemeinden-Programm" wurde die Agenda 21 in Oberösterreich breit etabliert. Der Aufbau des aktiven Agenda- Netzwerkes, das Regionalmanagement für Nachhaltigkeit und Umwelt als Unterstützungsstruktur und eine umfassende Info-Kampagne waren wesentliche Meilensteine. 2010 gelingt es schließlich, die 100-Gemeindenmarke zu überschreiten.

 

2004

Die Oö. Landesregierung beschließt den Beitritt zur Europäischen Kampagne nachhaltiger Städte und Gemeinden und unterstützt damit die Umsetzung der Aalborg-Charta und -Commitments im Rahmen der Lokalen Agenda 21.

Der 2. österreichweite Agenda 21-Gipfel findet in Linz unter dem Titel „Beteiligung bewegt! Zukunft vor Ort (er)lebbar machen“ statt.

Start des 100 Gemeinden-Programms zur Lokalen Agenda 21 in Oberösterreich mit dem Ziel einer breiten Etablierung von „Nachhaltigkeit“ und aktiver Bürgerbeteiligung durch Agenda 21-Prozesse in OÖ.

Einführung regionaler Agenda 21-Netzwerktreffen als Austausch- und Lernplattform zu speziellen Themen.

Das Projekt „Reaktivierung Klostergarten –mit Vielfalt wachsen“ hat seine Ursprünge in der Agenda 21 von Engelhartszell. Daraus ist die Bio-Vielfaltsgärtnerei „Die Klarlbäurin“ vormals „Klarlbaun z’Blindendorf“ mit umfassenden Angeboten entstanden.

Kaltenberger:innen betreiben die Greißlerei „Unser G´schäft in Kaltenberg“ auf Vereinsbasis, großteils finanziert über die Bürger/innen. Das Geschäft ist bis Sommer 2022 in Betrieb.

Kirchdorf an der Krems legt 2008 mit dem Integrationsbeirat und -fest den Grundstein für eine intensive interkulturelle Zusammenarbeit auf Gemeindeebene.

Moosdorf hat sich als Friedensgemeinde mit verschiedenen Projekten wie z.B. Friedensdialog und Twin Villages etabliert. Moosdorf TV, Generationengarten und „Moosdorf macht mobil“ sind weitere Initiativen.

Neukirchen an der Vöckla arbeitet seit 2004 kontinuierlich an der Agenda 21 und hat 2013 die Gemeindewährung NEUKI in Kooperation mit der Wirtschaft etabliert.

„Für die lokale Politik und Verwaltung ist es eine wertvolle Bereicherung, wenn die Menschen ihre Meinungen und Ideen einbringen. Die Bürgerbeteiligung hilft uns, in Zukunft die richtigen Prioritäten zu setzen und die Gemeinde gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln".

Franz Zeilinger, ehem. Bgm. Neukirchen an der Vöckla

St. Peter am Wimberg gründet den ehrenamtlich geführten Jugendtreff und errichtet Nahwärmeanlage, Kinderspielplatz, Wanderwegenetz und betreubares Wohnen für ältere Menschen. 2018 erfolgt der Spatenstich für das Lebensthemenhaus, ein betreutes Wohnen für beeinträchtigte Menschen. 2022 ist die Gemeinde auch beim gemeindeübergreifenden Projekt „Seniorentagesbetreuung Hansbergland mit dabei.

Mit dem Agenda 21-Prozess Vöcklamarkt wird eine Biomasse-Nahwärmeanlage mitinitiiert. Seit 2005 ist ein Besuchsdienst mit derzeit 17 Mitarbeiter/innen aktiv.

 

2005

Die Agenda 21 in Kirchheim i.I. unterstützt die Ansiedelung von „Land lebt auf“ zur Sicherung der örtlichen Nahversorgung, die Renaturierung der Waldzeller Ache und die Obstgartenbepflanzung. Seit 2010 ist Kirchheim „Kulturdorf Europas“.

 

2006

Die Oö. Landesregierung beschließt ein Maßnahmenprogramm zum Global Marshall Plan und setzt auf die Verbindung von Globaler Fairness und Nachhaltigkeit durch lokale „b-fair 21“-Prozesse.

Die wissenschaftliche Evaluierung der Agenda 21 in Oberösterreich durch die Universität Linz bestätigt die breite Wirksamkeit und dient als Grundlage für die qualitative Weiterentwicklung.

Eine ehrenamtliche Agenda 21-Gruppe entwickelt das Sport- und Freizeitwegenetz in Attersee.

Gutau nutzt seit Beginn die Agenda 21 als Entwicklungsinstrument mit kontinuierlicher Bürgerbeteiligung. Besondere Projekte sind die Positionierung als Färbergemeinde (Museum, Blau-druckmarkt, Zeugfärberei), die Mediathek, der Vogelkundeweg mit Ausstellung oder das Otelo. Akutell arbeitet man mit den Bürger:innen an der Neugestaltung des Marktplatzes.

„Mit Agenda 21 machten sich die Menschen in Gutau auf einen neuen und erfolgreichen Weg. Bürgerbeteiligung, Zukunftsprofil und Umsetzung der Projekte haben unsere Gemeinde nachhaltig weiterentwickelt. So gestalten wir Zukunft in einem nicht immer einfachen Umfeld.“

Bgm. Josef Lindner (Gutau)

Hofkirchen im Mühlkreis positioniert sich als Labyrinthgemeinde. Pflanzen-, Stein- und Kunstlabyrinth werden 2010 eröffnet. Dazu gibt es ein Veranstaltungsprogramm.

Aus der Agenda 21 Niederkappel entsteht die Landschaftsschule Donauschlinge. Der soziale Treffpunkt „Gstoanarat“ wird von allen Generationen genutzt. Seit 2015 gibt es vierteljährlich einen Markttag.

Sarleinsbach setzt erstmals mit einer KompaktAgenda den Großteil des Prozesses innerhalb einer Woche um. Einige Projekte: Nachmittagsbetreuung für Ältere und Pflegebedürftige, Haus der Begegnung mit seniorengerechten Wohnmöglichkeiten, Errichtung des „Schauplatzes Nachhaltigkeit“ mit Generationenspielplatz sowie attraktive Nutzungen für Leerstände am Marktplatz.

2007

Im neuen Österreichischen Programm für die Entwicklung des Ländlichen Raum 2007–2013 ist erstmals eine eigene Maßnahme zur Unterstützung der Agenda 21 vorgesehen.

Die Info-Kampagne Agenda 21 Netzwerk OÖ startet mit neuem Erscheinungsbild, neuer Homepage www.agenda21-ooe.at, Infofolder, Leitfaden, Magazin 21 etc.

Im Regionalmanagement OÖ GmbH wird mit dem Fachbereich Nachhaltigkeit und Umwelt eine dezentrale Unterstützungsstruktur für Agenda 21 mit 4 Regionalmanager/innen eingerichtet.

Ottensheim beteiligt die Bürger/innen an der Suche neuer Potenziale für die Leerstände im Ortskern. Die Gestaltung des neuen Amtshauses, die Entwicklung eines Otelo-Standorts und das Projekt „Neue Arbeit Neue Kultur“ werden umgesetzt.

In Saxen setzen engagierte Bürger/innen seit 2007 kontinuierlich Projekte zu unterschiedlichen Themen wie z.B. soziales Miteinander, Jugend, Natur, Kultur, Verkehrssicherheit um.

In Vorderstoder wird gemeinsam mit Bürger/innen über einen Verein der örtliche „Bergladen“ gegründet. Die Gemeinde positioniert sich als Wanderdorf und eröffnet 2018 den neuen Wander-Infopunkt mit 10 Rundwanderwegen.

2008

Der Agenda 21-Prozess in Michaelnbach zielt unter anderem auf die nachhaltige Sicherung der Nahversorgung. Durch das Modell „Ideenkirtag“ werden die Bürger/innen laufend in die örtliche Ideenfindung und Projektumsetzung eingebunden. Im März 2018 erfolgt die Auszeichnung als österreichweiter Agenda 21-Prozess des Monats.

„Agenda 21-Bürgerbeteiligung ist kein Einmal-Projekt: Ziel ist der Aufbau eines dauerhaften Dialoges mit den Bürger/innen, in dem es um Grundsatzfragen der Gemeindeentwicklung und des Zusammenlebens in der Gemeinde geht. So wachsen Vertrauen und Verständnis für gelebte Basis-Demokratie.“

Bgm. Martin Dammayr (Michaelnbach)

Das Konzept für das „Ikuna Naturressort“ (Indianerspielgelände) - mittlerweile ein touristischer Leitbetrieb  in Natternbach - entsteht im Zuge des Agenda 21-Prozesses.

Als eine der ersten Gemeinden setzt Vorchdorf mit dem Agenda 21-Projekt „Grenzenlos Vorchdorf“ Impulse im Bereich Integration (z.B. grenzenlos Kochen, Fußballspielen, Sprachbrunch). Die „Energiegruppe Vorchdorf“ fungiert als Denkwerkstatt für nachhaltige Energienutzung.

2009

Start der landesweiten Agenda 21 Landesnetzwerktreffen mit Auszeichnung nach Check Zukunftsprofil. Bis 2017 werden insgesamt 91 Agenda 21-Gemeinden ausgezeichnet.

Der Kronstorfer Zukunftsweg ist das Leitmotiv für die gesamte von Bürger/innen mitgestaltete Zukunftsarbeit mit zahlreichen umgesetzten Projekten (Jugendbeteiligung, Genussmarkt, Ortskernbelebung, Kronstorfer Kochvergnügen etc.). Kronstorf ist seit 2016 einer der drei oberösterreichischen Zukunftsorte. 2019 startet ein neuerlicher Agenda 21 Prozess. 2022 – 2022 arbeitet man gemeinsam mit Kremsmünster und Kematen/Krems an der Frage: wie können Neuzugezogene gut ins Gemeindeleben integriert werden?

„Für die Wirtschaft ist Innovation der wichtigste Zukunftsfaktor. Für unsere Gemeindeentwicklung ist die Lokale Agenda 21 in Form des „Kronstorfer Zukunftsweges“ die nachhaltige Innovationsquelle. Kronstorf hat 3400 Bewohne­rinnen und Bewohner, das ist 3400 Mal Kreativität und Innovation, die dabei genutzt werden.“

Bgm. Christian Kolarik (Kronstorf)

In Krenglbach wirken die Bürger/innen intensiv an der Planung und Gestaltung der örtlichen Naherholungsfläche „Krengl-Park“ mit, der 2018 eröffnet wird. 2023 startet man neuerlich einen Agenda 21 – Prozess.

Flächensparende Baulandentwicklung ist einer der Schwerpunkte der Agenda 21 in Weitersfelden, in deren Rahmen Leerstände im Ortskern neuer Nutzung zugeführt werden.

Aus der Welser Innenstadtagenda 21 entsteht 2015 unter anderem der FreiRaumWels, ein Gemeinschaftsraum in der Altstadt, der allen Welser/innen offensteht, um gemeinsam Ideen zu verwirklichen. Mit Unterstützung der Stadt Wels wird dort selbstorganisiert an ehrenamtlichen Projekten und sozialen Aktivitäten gearbeitet.

Aus dem Agenda 21-Gemeindenetzwerk Hofkirchen, Neustift, Niederkappel, Oberkappel und Pfarrkirchen entstehen beispielsweise eine gemeindeübergreifende Krabbelgruppe und das regionale Kulturnetzwerk „Kultursprung“.

Sattledt erarbeitet als Pfarre zum Wohlfühlen ein Zukunftsprofil für eine nachhaltige lokale/globale Entwicklung. Im Rahmen des Projekts „bFair21“ wird die Zertifizierung als Fairtrade-Gemeinde, das „Tauschjahr“ oder die Obstverwertungsaktion „Sattledt klaubt“ gestartet.

2010

Der Wunsch nach bestmöglicher Lebens-, Wohn- und Betreuungsqualität für Senior/innen in Geboltskirchen führt zum Bäckerhaus. In Kooperation mit der Innviertler Siedlungsgenossenschaft und dem Verein Vital (Sozialzentrum Haag/H) werden 11 Wohnungen und ein Gemeinschaftsraum gebaut. Auch der Kulturverein „Kulturgut Hausruck“ geht aus dem Agenda 21-Prozess hervor.

Für Tolleter Saft wird alljährlich im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion Obst geklaubt, das sonst keine Verwendung findet. Außerdem gibt es die Wirtschaftsdialoge, die ebenfalls aus dem Agenda 21-Prozess hervorgegangen sind.

Vorderweißenbach  bindet mit dem Jugendparlament Jugendliche aktiv ein und zeichnet sich durch ihre engagierte Jugendarbeit (Jugendraum, Studentenförderung, Projekt Politische Bildung, Jugendteam, etc.) aus. 2017 wurde eigenständig eine Zwischenbilanz zur Umsetzung des Zukunftsprofils erarbeitet, auch aktuell läuft in Vorderweissenbach ein Agenda.Zukunft – Prozess.

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